Nimm das alltägliche Glück mit auf deine Reisen

Ich reise gerne, auch wenn es sich um eine Geschäftsreise handelt. Paradoxerweise vermisse ich doch ein bisschen den Alltag zu Hause, wenn ich davon weit entfernt bin.

Früher habe ich immer nur die allernötigsten Sachen in den Koffer eingepackt, hauptsächlich genug Kleidungsstücke.

Seitdem ich die chinesische Kalligraphie übe, gehört das -wie Zähneputzen- einfach zu meinem Alltag. Ich möchte nicht damit aufhören nur weil ich auf einer Reise bin. Wenn ich die Zahnbürste und Zahnpasta immer mitnehme, warum nicht den Pinsel und die Tinte ebenso. Allerdings machen diese Utensilien mich noch glücklicher. Auch mein 100-Tage-Projekt muss ich fortsetzen. Darüberhinaus habe ich gedacht, dann darf ich meine Lieblingsteekanne und -tasse auch nicht vernachlässigen. Am Ende habe ich mich entschlossen, ein paar alltägliche Schätze und weniger Kleidung mitzunehmen.

Hier ist meine Packliste.

Für die chinesische Kalligraphie: Pinsel, Tinte, Papiere, Vorlagen, Schälchen für Tinte und Wasserbehälter.

Zum Teetrinken: Chinesischer Grüntee und grüner Rooibostee, Teekanne, Tasse und Tablet.

Für das 100-Tage-Projekt: Rundfilterpapier, Pinsel und mein Namenstempel.

Außerdem habe ich mein Lieblingsstoffhündchen eingepackt, das mein Mann mir einmal geschenkt hat.

So habe ich einen Teil meines alltäglichen Glücks auf die Reise mitgenommen.

Die allererste Sache, die ich machte als ich im Hotel ankam, war die „Dekoration“ des Zimmers mit meinen persönlichen Dingen. Das Zimmer ist sofort gemütlicher geworden. Ich fühle mich nun ein bisschen wie zu Hause.

Am Abend mache ich mir dann eine Kanne Tee, male ein Bildchen für das Projekt and übe die Kalligraphie.Wenn ich ins Bett gehe, sehe ich das Hündchen am Betttisch wie ein Geselle.Somit macht die Reise mir noch mehr Freude, da ich ein Teilchen von zu Hause bei mir habe.

Rundreise in China 2008

2008 kam mein Traum als Reiseleiterin in Erfüllung. Ich sollte eine 2-wöchige Rundreise in China für eine Gruppe von 5 Deutschen planen und sie begleiten.
Sie waren alle Neulinge für ein Abenteuer im Reich der Mitte, wollten vieles sehen und erleben. Wichtig war: günstig, authentisch und vielfältig.

Am Ende sah die Route so aus: Frankfurt – Beijing – Shijiazhuang (meine Heimatstadt) – Xi‘an – Chongqing – Yangtze Kreuzfahrt – Wuhan – Shanghai – Xitang (Drehort des Films „Mission Impossible 3“) – Hangzhou – Beijing – Frankfurt.

Günstig!
Also habe ich hauptsächlich Jugendherbergen ausgesucht.
Aber nicht irgendwelche, sondern die mit lokalen Besonderheiten.

Jugendherberge in Xi‘an
Jugendherberge in Hangzhou

Authentisch!
Um China authentisch zu erleben, muss man sich unter die Einheimischen mischen. Mit ihnen zusammen fahren, zusammen essen und natürlich zusammen leben.

Vielfältig!
Metropolen und Dörfer, alte und neue Städte haben sie in China gesehen.
Züge, U-Bahnen, Schiffe, Bambusboote und Fahrräder. Fast alle Verkehrsmittel haben sie benutzt. In den Jugendherbergen mit besonderem Flair, in einem Hotel mit einer Baustelle an der Rezeption und in brandneuen 5-Sterne Zimmern haben sie übernachtet. Feine chinesische Küche, Streetfood und Frühstück mit Brei und Sojamilch haben sie probiert. Letztendlich haben sie viel Freude, Überraschungen, Ärger, Anstrengungen und auch Entspannung erlebt.

Tempel in Shijiazhuang
Terrakotta-Armee in Xi‘an
Yangtze
Xitang
Verbotene Stadt in Beijing
Verbotene Stadt in Beijing
Beihai Park in Beijing

Alles in allem war diese Reise für sie einmalig und unvergesslich.
Wie war‘s für mich? Für mich war sie erst der Anfang meiner Träume.